Raji, ein syrischer Student an der Bauhaus-Uni Weimar, steht kurz vor der Einbürgerung in Deutschland. Damit ist er dann nicht mehr ausländischer, sondern deutscher Student mit Migrationshintergrund. Da Raji weiß, wie schwer es ist, in Deutschland Fuß zu fassen, engagiert er sich ehrenamtlich beim Studentenwerk Thüringen. Er ist als „Elternbegleiter“ tätig und hilft bei der Integration internationaler Kinder in der Weimarer Kindertagesstätte campus.kinder des Studentenwerks. Dabei übersetzt Raji nicht nur zwischen den Pädagogen und den Eltern bzw. den Kindern. Er begleitet die Eltern auch bei Behördengängen und erklärt ihnen auf Englisch oder Arabisch wie eine deutsche Kita überhaupt funktioniert. Beispielsweise sind den internationalen Eltern die Inhalte des Thüringer Bildungsplans, die pädagogischen Ansätze in der Kita oder manchmal auch das typische „Aufs-Töpfchen-Setzen“ wenig vertraute Elemente im Thüringer Kitaalltag. Um die internationalen Eltern mit solchen Gegebenheiten besser vertraut zu machen und ihnen helfend zur Seite zu stehen, nutzt das Studentenwerk Thüringen das Engagement von Studierenden mit Migrationshintergrund, wie Raji.
„Wir sind sehr froh, von den Erfahrungen der Studierenden mit Migrationshintergrund profitieren zu können“, erklärt der Studentenwerksgeschäftsführer Dr. Ralf Schmidt-Röh. „Auf Grund ihres Aufwachsens bzw. bereits langjährigen Aufenthalts in Deutschland kennen diese Studierenden unsere Gesellschaftsstrukturen sehr gut und können durch ihre Sprach- und Landeskenntnisse ideal als Vermittler der Kulturen wirken und die Arbeit unserer Pädagoginnen in den Kitas unterstützen.“ Durch eine Projektförderung der Stiftung Mercator kann der Einsatz dieser Elternbegleiter auch mit einer kleinen Aufwandsentschädigung honoriert werden. Raji selbst sagt, er hätte auch ohne diese Aufwandsentschädigung versucht zu helfen, da ihm insbesondere die syrischen Familien am Herzen liegen.
Eine tolle Idee – für Kinder und Eltern!!